UNESCO-Weltkulturerbe in der Türkei


Historische Bereiche von İstanbul

Zum 7,66 km² großen Weltkulturerbe zählen vier Bereiche:

 

der Archäologische Park an der Ostspitze der Altstadt (mit Topkapi-Palast und Hagia Sophia),

das Süleymaniye-Viertel mit der Süleymaniye-Moschee (erbaut 1550–57; ein Werk des Architekten Sinan (Er entwarf auch die Selimiye-Moschee in Edirne, siehe unten.),

das Zeyrek-Viertel (mit der Zeyrek-Moschee),

die 20 km lange Theodosianischen Landmauer im Westen der Altstadt İstanbuls.

Webseite: https://istanbul-tourist-information.com/

 

Nr. 356 (http://whc.unesco.org/en/list/356)

Jahr: 1985

Kriterien: i, ii, iii, iv 


Große Moschee und Krankenhaus von Divriği

Die Stadt Divriği (10.600 Einw.) liegt in Zentralanatolien. Im Osten der Stadt steht ein rechteckiger Gebäudekomplex (erbaut um 1228/29): Den Nordteil nimmt die Große Moschee, den Südteil das ehemalige Krankenhaus ein. Herausragend sind die Steinmetzarbeiten der Portale und die Holzschnitzereien der Kanzel (Minbar; um 1240).

 

Webseite: http://www.divrigiulucamii.com/en/

 

Nr. 358 (http://whc.unesco.org/en/list/358)

Jahr: 1985

Kriterien: i, iv 


Ruinen von Hattusa

Rekonstruierter Abschnitt der Stadtmauer von Ḫattuša UNESCO Welt Kulturerbe
Rekonstruierter Abschnitt der Stadtmauer von Ḫattuša UNESCO Welt Kulturerbe

Das Weltkulturerbe besteht aus zwei Stätten beim Ort Boğazkale (1.200 Einw.) in der Provinz Schwarzmeeregion:

 

Hattuša war vom 17.–12. Jh. v. Chr. die Hauptstadt des Hethiterreichs. Teile der 6,6 km langen Stadtmauer wurden rekonstruiert (siehe Foto).

Yazılıkaya (2 km nordöstlich von Hattusa) war ein Heiligtum der Hethiter. Es handelt sich um Felsenkammern mit zahlreichen Reliefs.

Die Keilschriftentafeln, die man in Hattusa fand, zählen zum UNESCO-Weltdokumentenerbe (siehe unten). Dem Tschechen Friedrich Hrozny gelang die Entzifferung. Das Hethitische ist als indogermanische Sprache u. a. dem Deutschen verwandt: Z. B. bedeutet  „watar“ Wasser. Webseite:

 

https://goturkiye.com/blog/hattusa-the-ancient-capital-of-the-hittites

 

Nr. 377 (http://whc.unesco.org/en/list/377)

Jahr: 1986

 

Kriterien: i, ii, iii, iv


Monumentalgrabstätte auf dem Nemrut Dag

Götterthrone und -köpfe auf der Ostterrasse UNESCO Welt Kulturerbe
Götterthrone und -köpfe auf der Ostterrasse UNESCO Welt Kulturerbe

Der Berg Nemrut Dağı (2.150 m) liegt in der südosttürkischen Provinz Adıyaman. Auf Gipfel ließ der persisch-griechische König von Kommagene, Antiochos I., im 1. Jh. v. Chr. eine Monumentalgrabstätte (Hierothesion) erbauen. Sie besteht u. a. aus einem 45 m aufgeschütteten Geröllhügel, drei Terrassen und mehrere Skulpturen. Erhalten haben sich u.a. die riesigen Statuen der West- und Ostterrasse. Webseite: http://nemrud.nl/

 

Nr. 448 (http://whc.unesco.org/en/list/448)

Jahr: 1987

 

Kriterien: i, iii, iv


Ruinen von Xanthos mit dem Heiligtum der Latona

Die Ruinen von Xanthos mit dem Heiligtum der Latona liegen in der südwesttürkischen Provinz Antalya.

 

Xanthos war die Hauptstadt des Lykischen Bundes. Zu den zahlreichen Bauten zählt das Nereïdenmonument von Xanthos (um 390 v. Chr.). Es steht seit 1969 teilrekonstruiert im British Museum in London.

Der Tempelbezirk Letoon liegt von Xanthos bei einer heiligen Quelle. Dort stehen mehrere Ruinen: drei antike Tempel (Leto, Artemis-, Appollon); nördlich Theater und Stoa, südlich ein Kloster.

Webseite: https://antalyatouristinformation.com/de/sehenswurdigkeiten/geschichte/xanthos/

 

Nr. 484 (http://whc.unesco.org/en/list/484)

Jahr: 1988

 

Kriterien: ii, iii 


Altstadt von Safranbolu

Die Altstadt von Safranbolu (51.000 Einw., Schwarzmeerregion) liegt im Tal; die Neustadt auf dem Plateau. In der Altstadt stehen Hunderte von osmanischen Fachwerkhäusern, mehrere Moscheen, 5 türkische Bäder (Hamam), drei Karawansereien. Ca. 7 km nördlich überquert der İncekaya-Aquädukt (18. Jh.) das Tokatlı-Tal. In der Umgebung baut man zwar Safran an; dass sich der Name Safranbolu davon ableitet, gilt als fraglich.

 

Infos: https://wikitravel.org/en/Safranbolu

 

Nr. 614 (http://whc.unesco.org/en/list/614)

Jahr: 1994

 

Kriterien: ii, iv, v


Archäologische Stätte von Troja

Die archäologische Stätte von Troja liegt in der Westtürkei in der Nähe der Dardanellen (Verbindung zwischen Mittel- und Schwarzem Meer). An dieser günstigen Lage entstand spätestens ca. 3000 v. Chr. eine Siedlung (Troja I). Auf Zerstörung folgte mehrmals ein Wiederaufbau, so dass ein Trümmerberg mit  mehrere Schichten entstand (Troja I–X), dessen Besiedlung erst im 5. Jh. n. Chr. endete. Ausgrabungen erfolgten im 19. Jh. durch den Engländer Frank Calvert und ab 1870 durch den deutschen Schatzgräber Heinrich Schliemann. 1873 wurde der Schatz des Prioamos entdeckt.

 

Webseite: https://turkishmuseums.com/museum/detail/2020-canakkale-archaeological-site-of-troy/2020/4

 

Troja ist bekannt durch die Erzählung „Illias“ des Griechen Homer. Darin berichtet er von der zehnjährigen Belagerung der Stadt Troja durch die Griechen. Sie gelingt ihnen dank einer List: Die Griechen täuschen den Rückzug vor und lassen ein großes hölzernes Pferd, das „Trojanische Pferd„, zurück. Die Trojaner bringen diese Trophäe in die Stadt. Nachts klettern Griechen aus dem Bauch des Pferdes und öffnen die Stadtore.

 

Das Troja-Museum (ca. 800 m östlich von Troja) informiert über die Geschichte. Webseite: https://turkishmuseums.com/museum/detail/2021-canakkale-museum-of-troy/2021/4

 

Nr. 849 (http://whc.unesco.org/en/list/849)

Jahr: 1998

 

Kriterien: ii, iii, vi


Selimiye-Moschee in Edirne

Die Stadt Edirne (170.000 Einw.) liegt im äußersten Nordwesten der Türkei an der Grenze zu Bulgarien und Griechenland. Von 1362 bis zur Eroberung Istanbuls (1453) war Edirne die Hauptstadt des Osmanischen Reichs.

 

1569–75 entstand dort die Selimiye-Moschee. Architekt war Yusuf Sinan (1490–1588). Er gilt als bedeutendster Architekt des Osmanischen Reichs. Sinan selbst soll die Süleymaniye-Moschee in Istanbul als Gesellenwerk, die Selimiye-Moschee als sein Meisterwerk bezeichnet haben. Die UNESCO hat beide zum Welterbe erklärt (siehe oben).

 

Kennzeichnend für die Moscheen des Osmanischen Reichs sind u.a. die sehr schlanken Minarette auf rundem Grundriss; bestehend aus Schaft, umlaufendem Balkon und Kegeldach. Die vier Minarette in Edirne sind je 71 m hoch.

 

Infos: https://placesofpeace.eu/die-route/edirne/?lang=de

 

Nr. 1366 (http://whc.unesco.org/en/list/1366)

Jahr: 2011

Kriterien: i, iv

 


Neolithische Stätte Çatalhöyük

 «Çatalhöyük war eine der allerersten proto-urbanen Gemeinschaften der Welt, und seine Einwohner erlebten, was es bedeutet, wenn sich viele Menschen für längere Zeit an einem Ort versammeln.»

 

Ca. 40 km südöstlich der anatolischen Stadt Konya (Einw.) liegen die Ruinen der jungsteinzeitlichen Siedlung Çatalhöyük auf zwei Hügeln. Eine der ältesten bekannten Siedlungen ist Çatalhöyük in der heutigen Türkei. Die Siedlung entstand vor etwa 9500 Jahren im südlichen Anatolien und erlebte ihre Blütezeit rund 1000 Jahre später, von etwa 6700 bis 6500 v. Chr. Damals drängten sich auf einer Fläche von rund 13 Hektar – das entspricht einem Quadrat von 360 Meter Seitenlänge – zeitweise bis zu 3500 Menschen mit Tieren in der Steinzeit-Stadt. Manche Forscher gehen sogar von 8000 Bewohnern aus. Später ging die Bevölkerung stark zurück und um 5950 v. Chr. wurde die Siedlung aufgegeben.

Das Foto oben zeigt einen Teil der Grabungsstätte, der seit 2008 von einem Schutzbau bedeckt ist.

 

Die Funde sind ausgestellt in kleinen Museum vor Ort und vor allem im Museum für anatolische Zivilisationen in Ankara. Webseite: http://www.catalhoyuk.com/

 

Nr. 1405 (http://whc.unesco.org/en/list/1405)

Jahr: 2012

Kriterien: ii, iv


Bursa und Cumalikizik: die Wiege des Osmanischen Reichs

Das Welterbe besteht aus acht Stätten in Bursa und Cumalıkızık.

 

Die Großstadt Bursa (3,1 Mio. Einw.) gilt als die Wiege des Osmanischen Reichs. Zu den sieben Stätten in Bursa zählen u. a.  vier Moschee-Komplexe (Orhan-, Hüdavendigar  und Muradiye-Moschee sowie Grüne Moschee), ein Badehaus sowie das Osman-Gazi-Mausoleum mit dem Grab von Osman I (1258–1324 oder 1326), dem Gründer des nach ihm benannten Osmanischen Reichs. 

Das Dorf Cumalıkızık (ca. 8 km östlich von Bursa) soll den Eindruck eines osmanischen Dorfes vermitteln.

Webseite: https://turkishmuseums.com/museums?l=4&s=bursa

 

Nr. 1452 (http://whc.unesco.org/en/list/1452)

Jahr: 2014

Kriterien: i, ii, iii, iv, vi


Pergamon und seine Kulturlandschaft

Pergamon Modell UNESCO Weilt Kulturerbe
Pergamon Modell UNESCO Weilt Kulturerbe

Pergamon, ca. 80 km nördlich von İzmir, war im 3. und 2. Jh. v. Chr. Hauptstadt des Pergamenischen Reichs. Weltbekannt ist der Pergamonaltar, der auf der Berliner Museumsinsel steht. Beachtenswert sind u.a. das Asklepieion und die mit rund 190 m breiteste Brücke der Antike. Die Bibliothek von Pergamon gilt als zweitgrößte der Antike. Webseite: https://turkishmuseums.com/museum/detail/2093-izmir-bergama-pergamon-acropolis/2093/4

 

Nr. 1457 (http://whc.unesco.org/en/list/1457)

Jahr: 2014

Kriterien: i, ii, iii, iv, vi


Ephesos

Ephesos Celsius Bibliothek UNESCO Welt Kulturerbe
Ephesos Celsius Bibliothek UNESCO Welt Kulturerbe

Ephesos war eine der größten Städte des Römischen Reichs. Die Ruinen liegen ca. 70 km südlich von Izmir. Die Fassade der Celsus Bibliothek wurde 1970–78 wiederaufgebaut. Der Tempel der Artemis galt als eines der sieben Weltwunder. Webseite: https://www.ephesus.us/ephesus/ephesus_unesco_list.htm

 

Nr. 1018 (http://whc.unesco.org/en/list/1018)

Jahr: 2015

Kriterien: iii, iv, vi 


Festung von Diyarbakır und Kulturlandschaft Hevsel-Gärten

UNESCO Welt Kulturerbe Panorama der Stadtmauern und der Tigrisebene - Diyarbakir - Türkei
UNESCO Welt Kulturerbe Panorama der Stadtmauern und der Tigrisebene - Diyarbakir - Türkei

Die türkische Großstadt Diyarbakır (1,75 Mio. Einw.) liegt in Südostanatolien am Westufer des Tigris. Die Altstadt ist von einer 5,7 km langen Stadtmauer mit 82 Türmen umgeben (4. Jh.) und im Nordosten durch die Zitadelle geschützt. Die 7 km² große Kulturlandschaft Hevsel-Gärten erstreckt sich zwischen Altstadt und Tigris. Webseite: https://turkishmuseums.com/museums?l=4&s=Diyarbakir+

 

Nr. 1488 (http://whc.unesco.org/en/list/1488)

Jahr: 2015

Kriterien: iv


Archäologische Stätte von Ani

Archäologische Stätte von Ani UNESCO Welt Kulturerbe Kars Türkei
Archäologische Stätte von Ani UNESCO Welt Kulturerbe Kars Türkei

Ani war im 10. Jh. die Hauptstadt Armeniens mit über 100.000 Einwohner*innen. Erhalten haben sich u. a. die Ruinen einiger Kirchen und der Stadtmauer. Webseite: https://turkishmuseums.com/museum/detail/2108-kars-archaeological-site-of-ani/2108/4

 

Nr. 1518 (http://whc.unesco.org/en/list/1518)

Jahr: 2016

Kriterien: ii, iii, iv


Aphrodisias

Die Ruinen der antiken Stadt Aphrodisias liegen im Südwesten der Türkei. Erhalten haben sich u. a. ein Theater, ein Stadion und Tempel, z. B. der Aphrodite-Tempel oder das Sebasteion. Die nahen Marmorsteinbrüchen führten zur Gründung einer bedeutenden Bildhauerschule. Webseite: https://turkishmuseums.com/museums?l=4&s=Aphrodisias

 

Nr. 1519 (http://whc.unesco.org/en/list/1519)

Jahr: 2017

 

Kriterien: ii, iii, iv, vi


Göbekli Tepe

Der ca. 15 m hohe Göbekli Tepe („bauchiger Hügel“) liegt bei der Großstadt Şanlıurfa (bis 1983: Urfa; 2,15 Mio. Einw.) an der türkisch-syrischen Grenze. Hier befand sich eine kreisförmige Kultstätte (9.000. v. Chr.) einer Gesellschaft, die direkt nach der letzten Eiszeit als eine der weltweit ersten von der Jagd- zur Landwirtschaft wechselte. Webseite: https://www.dainst.org/projekt/-/project-display/21890

 

Nr. 1572 (http://whc.unesco.org/en/list/1572)

Jahr: 2018

 

Kriterien: i, ii, iv 


Arslan Tepe

Die archäologische Grabungsstätte Arslan Tepe („Löwenhügel“) liegt bei der Stadt Malatya (640.000 Einw.) in Ostanatolien. Hier befand sich seit 6.000 v. Chr. eine Siedlung, zuletzt die Hauptstadt des Hethiterreichs von Melid. Die Grabfunde, z. B. Skulpturen des Löwentors, sind in Museen in Ankara und in Malatay ausgestellt. Webseite: https://turkishmuseums.com/museum/detail/2142-malatya-arslantepe-archaeological-site-and-open-air-museum/2142/4

 

Nr. 1622 (http://whc.unesco.org/en/list/1622)

Jahr: 2021

Kriterien: ii, iii, vi


Gordion

Die archäologische Stätte Gordion beim Dorf Yassıhüyük (westlich von Ankara) umfasst einen Burghügel, die Ruinen von Häusern und Befestigungen sowie über 100 Grabhügel. Gordion war im 8. und 7. Jahrhundert v. Chr. die Hauptstadt des Phrygerreichs.

 

Bekannt ist Gordion durch den Gordischen Knoten: König Gordios gründete die Stadt und wickelte an einem Streitwagen Seile zu einem großen Knoten. Wer diesen Knoten löse, werde Herrscher Kleinasiens. 333 v. Chr. „löste“ Alexander der Große den Knoten, indem er ihn mit dem Schwert durchschlug.

 

Nr. 1669 (https://whc.unesco.org/en/list/1669)

Jahr: 2023

Kriterien: iii